Da unterliegst Du einem Irrtum.
Höhere Temperaturen bedingen höhere Verdunstung.
Höhere Verdunstung, bedeutet mehr Regen.
Wenn das so einfach wäre. Ist es leider nicht. Durch die Erwärmung sind einige wichtige Strömungen langsamer geworden. Dadurch halten sich sowohl Regenbiete als auch Hitzewellen viel länger an einem Ort als früher. Deshalb gibt es immer mehr Überschwemmungen (dieses Jahr bei uns) und immer mehr lang anhaltende teils extreme Hitze (dieses Jahr z.B. in den USA).
2021, Kreienkamp et al, "Rapid attribution of heavy rainfall events leading to the severe flooding in Western Europe during July 2021"
Die meisten Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, sind überrascht, wie schnell sich das global eingestellt hat. Sie hatten das für deutlich später vorausgesagt. Einige vermuten sogar, dass bislang unbekannte Kipppunkte überschritten wurden.
Mehr Regen bedeutet Abkühlung.
Mehr Feuchte in der Luft - die ist nicht abhängig von der Verdunstung, sondern nahezu allein von Temperatur - bedeutet mehr und
andere Wolken in teils anderen Höhen. Bislang war unklar, wie sich das auswirkt, ein ewiger Kritikpunkt der Gegner des menschengemachten Klimawandels. Jetzt scheint sich leider herauszukristallisieren, dass die Effekte, die durch die menschengemachte Erwärmungen kommen bezüglich der Wolken die Erwärmung weiter verstärkt.
2021, Ceppi et al, "Observational evidence that cloud feedback amplifies global warming"
2019, Schneider et al, "Possible climate transitions from breakup of stratocumulus decks under greenhouse warming"
Falls jemand die Studie 2021, Mülmenstädt et al, "An underestimated negative cloud feedback from cloud lifetime changes" dagegen hält, die die Auswirkungen der CMIP5 zur CMIP6 Modellierung betrachtet bezüglich spezifischer nicht beachteter Wolkeneffekte - die bezieht sich meiner Meinung nach nur auf einen kleinen Teileffekt. Die Autoren selbst schreiben, dass sie mit Berücksichtigung ihrer Erkenntnisse die CMIP6 Ergebnisse CMIP5 kompatibel macht - alarmierend sind beide.
Das nennt man ein sich selbst regulierendes Klimasystem.
Da reguliert sich nichts mehr selbst. Bislang sind alle Effekte in Richtung Abkühlung entweder viel zu langsam (Sonnenaktivität, Abstand Erde-Sonne, Neigung der Erdachse) oder erweisen sich nach und nach als kontraproduktiv. Man weiß um die Rolle des Kohlendioxids in der Historie, aber da hatte es eine andere Ursache, die einerseits auch viel langsamer fortgeschritten ist, andererseits wieder zurückging. Das ist heute anders, denn der Mensch bringt das CO2 direkt ein, und immer mehr.
Eine mögliche Gegenkopplung könnten Vulkanausbrüche werden. Weniger Gewicht durch abschmelzende Gletscher lässt jetzt schon messbar Landmassen nach oben kommen, was am Ende zu katastrophalen Ausbrüchen führen kann, die dann zu erst lokalen, dann globalen Auswirkungen führen (wie z.B. bei der kleinen Eiszeit). Aber ob das eine "schöne" Regulierung ist?
Das funktioniert auf unserem Planeten seit ca 4 Milliarden Jahren.
Nein. Oder so gut, dass es Zeiträume gab, in denen der Mensch nicht hätte überleben können. Abgesehen davon, dass es in diesem Zeitraum völlig unterschiedliche Umgebungen gab allein schon z.B. durch Plattentektonik und erheblich mehr Vulkanismus, und auch sonst andere Bedingungen (z.B. andere Sonnenaktivität, andere Auswirkungen der Flora), sind bei jedem echten Klimawandel Lebewesen und Pflanzen ausgestorben.
Wenn man allerdings der Meinung ist, dass vermeidbar viele Millionen bis ... Tote, Flüchtlingsdramen in einem für uns noch völlig unvorstellbaren Ausmaß, ebensolche Hungersnöte, usw. usf.
natürlich sind, kann man sich zurücklehnen.