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Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 1 Woche her - 1 Monat 1 Woche her
#88
Guten Abend!

Ich möchte gern den Nature Artikel zur Diskussion stellen.
Lest besser das Original wegen der vielen Links statt der Deutschen Google Übersetzung.
Mit freundlichen Grüßen,
Mondlicht2
Klimamodelle können die gewaltige Hitzeanomalie des Jahres 2023 nicht erklären – wir könnten uns auf unbekanntem Terrain befinden

Unter Berücksichtigung aller bekannten Faktoren hat sich der Planet im vergangenen Jahr um 0,2 °C stärker erwärmt als von Klimawissenschaftlern erwartet. Mehr und bessere Daten werden dringend benötigt.

von Gavin Schmidt,
Klimatologe und Direktor des Goddard Institute for Space Studies der NASA in New York City.
 Als ich die Leitung des Goddard Institute for Space Studies der NASA übernahm, erbte ich ein Projekt, das Temperaturänderungen seit 1880 verfolgt. Mit diesem Datenschatz habe ich seit 2016 zu Beginn jedes Jahres Klimavorhersagen gemacht. Es ist demütigend und ein wenig besorgniserregend, zuzugeben, dass kein Jahr die Vorhersagefähigkeiten der Klimawissenschaftler mehr beeinträchtigt hat als 2023.In den letzten neun Monaten sind die mittleren Land- und Meeresoberflächentemperaturen jeden Monat um bis zu 0,2 °C über frühere Rekorde hinausgeschossen – ein enormer Abstand auf planetarer Ebene. Ein allgemeiner Erwärmungstrend wird aufgrund steigender Treibhausgasemissionen erwartet, aber dieser plötzliche Hitzeanstieg übertrifft bei weitem die Vorhersagen statistischer Klimamodelle, die sich auf frühere Beobachtungen stützen. Es wurden viele Gründe für diese Diskrepanz vorgeschlagen, aber bis jetzt war keine Kombination von ihnen in der Lage, unsere Theorien mit dem in Einklang zu bringen, was geschehen ist.Zunächst einmal hätten die vor einem Jahr vorherrschenden globalen Klimabedingungen darauf hingedeutet, dass eine Periode rekordverdächtiger Wärme unwahrscheinlich sei. Anfang letzten Jahres kam der tropische Pazifische Ozean aus einer dreijährigen Periode von La Niña, einem Klimaphänomen, das mit der relativen Abkühlung des zentralen und östlichen Pazifiks in Verbindung gebracht wird. Unter Berufung auf Präzedenzfälle, in denen zu Beginn eines Jahres ähnliche Bedingungen herrschten, beziffern mehrere Klimawissenschaftler, darunter auch ich, die Wahrscheinlichkeit, dass 2023 ein rekordwarmes Jahr wird, auf nur eins zu fünf.El Niño – die Umkehrung von La Niña – führt dazu, dass sich der östliche tropische Pazifik erwärmt. Dieses Wettermuster setzte erst in der zweiten Jahreshälfte ein, und die aktuelle Periode ist milder als ähnliche Ereignisse in den Jahren 1997/98 und 2015/16.Ab März letzten Jahres begannen die Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik jedoch in die Höhe zu schnellen. Im Juni war die Ausdehnung des Meereises um die Antarktis mit Abstand die niedrigste seit Beginn der Aufzeichnungen. Verglichen mit der durchschnittlichen Eisbedeckung zwischen 1981 und 2010 fehlte ein Meereisfleck von der Größe Alaskas. Die beobachtete Temperaturanomalie war nicht nur viel größer als erwartet, sondern zeigte sich auch schon einige Monate vor dem Einsetzen von El Niño.Was könnte also diesen Hitzeanstieg verursacht haben? Die atmosphärischen Treibhausgaswerte sind weiter gestiegen, aber die zusätzliche Belastung seit 2022 kann für eine weitere Erwärmung von nur etwa 0,02 °C verantwortlich sein.  Zu den weiteren Theorien, die von Klimawissenschaftlern aufgestellt wurden, gehören der Fallout des Vulkanausbruchs Hunga Tonga-Hunga Ha'apai im Januar 2022 in Tonga, der sowohl kühlende als auch wärmende Effekte durch stratosphärischen Wasserdampf hatte, sowie der Anstieg der Sonnenaktivität im Vorfeld eines vorhergesagten solaren Maximums. Aber diese Faktoren erklären höchstens ein paar Hundertstel Grad Erwärmung (Schoeberl, M. R. et al. Geophys. Res. Lett. 50, e2023GL104634; 2023). Selbst unter Berücksichtigung aller plausiblen Erklärungen bleibt die Abweichung zwischen erwarteten und beobachteten Jahresmitteltemperaturen im Jahr 2023 bei etwa 0,2 °C – das entspricht in etwa der Lücke zwischen dem bisherigen und dem aktuellen Jahresrekord.Es gibt noch einen weiteren Faktor, der eine Rolle spielen könnte. Im Jahr 2020 verpflichteten neue Vorschriften die Schifffahrtsindustrie, sauberere Kraftstoffe zu verwenden, die die Schwefelemissionen reduzieren. Schwefelverbindungen in der Atmosphäre sind reflektierend und beeinflussen verschiedene Eigenschaften von Wolken, wodurch sie insgesamt einen kühlenden Effekt haben. Vorläufige Schätzungen der Auswirkungen dieser Regeln zeigen einen vernachlässigbaren Effekt auf die globalen Durchschnittstemperaturen – eine Veränderung von nur wenigen Hundertstel Grad. Zuverlässige Bewertungen der Aerosolemissionen beruhen jedoch auf Netzwerken, die hauptsächlich von Freiwilligen betrieben werden, und es könnte ein Jahr oder länger dauern, bis die vollständigen Daten aus dem Jahr 2023 vorliegen.Das ist eine zu lange Wartezeit. Bessere, flexiblere Datenerfassungssysteme sind eindeutig erforderlich. Die PACE-Mission der NASA, die im Februar gestartet ist, ist ein Schritt in die richtige Richtung. In wenigen Monaten soll der Satellit damit beginnen, die Zusammensetzung verschiedener Aerosolpartikel in der Atmosphäre global zu bewerten. Die Daten werden von unschätzbarem Wert sein, um die erhebliche aerosolbedingte Unsicherheit in Klimamodellen zu reduzieren. Hindcasts, die auf neuen Daten basieren, könnten auch Einblicke in die Klimaereignisse des letzten Jahres geben.Es scheint jedoch unwahrscheinlich, dass Aerosoleffekte auch nur annähernd eine vollständige Antwort liefern. Im Allgemeinen ist die Temperaturanomalie von 2023 aus heiterem Himmel aufgetaucht und hat eine beispiellose Wissenslücke aufgedeckt, vielleicht zum ersten Mal seit etwa 40 Jahren, als Satellitendaten begannen, Modellierern einen beispiellosen Echtzeit-Blick auf das Klimasystem der Erde zu bieten. Wenn sich die Anomalie bis August nicht stabilisiert – eine vernünftige Erwartung, die auf früheren El-Niño-Ereignissen beruht – dann wird sich die Welt auf unbekanntem Terrain befinden. Es könnte bedeuten, dass ein sich erwärmender Planet die Funktionsweise des Klimasystems bereits grundlegend verändert, und zwar viel früher, als die Wissenschaftler erwartet hatten. Es könnte auch bedeuten, dass statistische Schlussfolgerungen, die auf vergangenen Ereignissen basieren, weniger zuverlässig sind, als wir dachten, was die saisonalen Vorhersagen von Dürren und Niederschlagsmustern noch unsicherer macht.Ein Großteil des Weltklimas wird durch komplizierte, weit entfernte Verbindungen – sogenannte Telekonnektoren – angetrieben, die von Meeres- und atmosphärischen Strömungen angetrieben werden. Wenn ihr Verhalten im Fluss ist oder deutlich von früheren Beobachtungen abweicht, müssen wir über solche Veränderungen in Echtzeit Bescheid wissen. Wir brauchen Antworten darauf, warum 2023 das wärmste Jahr der letzten 100.000 Jahre war. Und die brauchen wir schnell. Natur 627, 467 (2024) doi: doi.org/10.1038/d41586-024-00816-z  Nachdrucke und Genehmigungen
Letzte Änderung: 1 Monat 1 Woche her von Mondlicht2.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 1 Woche her - 1 Monat 1 Woche her
#91
vor 3 Wochen
Letzte Änderung: 1 Monat 1 Woche her von Rainer Raisch.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 1 Woche her - 1 Monat 1 Woche her
#102
Hallo!

Ich bin dankbar für Hossenfelders Video, Rainers Upload, es drückt all meine Sorgen aus, wenn ich über den „Zustand“ der Welt insgesamt versuche realistisch nachzudenken...

Sehr es euch bitte an.

Wenn der ECS Wert (Equilibrium Climate Sensitivity) von 2,0 – 4,5°K +- wegen der „heißen Modelle“ eher höher anzusetzen sein dürfte (und selbst wenn nicht) IST die Bewohnbarkeit des Planeten bereits JETZT für Millionen (wenn nicht Milliarden) Menschen für viele Monate im Jahr sagen wir „eingeschränkt“, erst recht und besonders, wenn man kein Geld hat.

Werden unsere Kinder und Enkel uns hassen?

Ich glaube auch, dass die meisten Leute, die bei Klimawandel Videos den „Daumen“ senken, keine so große Vehemenz und nachdrückliches Engagement bei der Leugnung der Bedeutung des CO2 Anstieges zeigen wie Detlev oder Freddy, sie betreiben einfach nur Vogel-Strauß-Politik, wenn sie sagen, ein paar Grad mehr, wunderbar, stellen wir den Air Conditioner auf die höchste Stufe… (und, ein paar Jahre mit etwas kühleren Temperaturen in Mitteleuropa, die kommen mögen, sind damit leider unfreiwillig kontraproduktiv.)

In Delhi ist es fast normal, wenn im Sommer 50°C herrschen, aber auch Südeuropa oder Nordaustralien „kochen und brennen“, Inseln im Pazifik wie Tuvalu gehen unter. Und es stimmt ebenfalls, dass die Menschen in den „Hotspots“ (im wahrsten Sinne) dort nicht „bequemerweise“ sterben, ihre Konsequenzen ziehen und ziehen werden.

Liebe Grüße, Mondlicht
Letzte Änderung: 1 Monat 1 Woche her von Mondlicht2.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 1 Woche her - 1 Monat 1 Woche her
#104
PS

Climate Scientist responds to Sabine Hossenfelder on Climate Sensitivity


Wer ist ClimateAdam? Dr. Adam Levy
youtube.fandom.com/wiki/ClimateAdam

Sabine Hossenfelder ist ganz bestimmt auch bekannt was Dr. Levy anführt - wir wissen nicht um wie viel Grad genau die Durchschnittstemperatur in Zukunft steigt, nur das sie steigt, und darin sind sich doch letztendlich beide einig - und das etwas getan werden muss, um einerseits unseren Energiehunger zu befriedigen aber nicht mit fossilen Brennstoffen. (Ob mit immer mehr Atomkraftwerken halte ich allerdings für fragwürdig).
Vielleicht ist der Titel von S.H. missverständlich, vielleicht over-hyped sie etwas, und wenn schon, für mich ist die "Dramatik" im Video angemessen, ihre Befürchtungen absolut nachvollziehbar; sympathisch zu hören, das sie keine "likes" erwartet, weil sie selbst das Video nicht mag... (wegen des "traurigen" Inhalts)
Die Relativierung Adams ist ok, kann aber auch dazu führen, das die Leute schließlich angesichts der Paper und Study-Flut niemandem mehr glauben und abschalten, oder? 

 
Letzte Änderung: 1 Monat 1 Woche her von Mondlicht2.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 1 Woche her - 1 Monat 1 Woche her
#105
Ich bin dankbar für Hossenfelders Video, Rainers Upload, es drückt all meine Sorgen aus, wenn ich über den „Zustand“ der Welt insgesamt versuche realistisch nachzudenken...
Frau Hossenfelder sieht es nüchtern und realistisch. Schuldzuweisungen und sich Sorgen machen ist aber unnötig, denn es hilft ja niemandem. Was der Einzelne tun kann ist sein Leben möglichst irgendwie vorausschauend planen und ansonsten eben das Schicksal nehmen wie es kommt und sich jeweils so gut es geht an die Gegebenheiten anpassen. Das Leben war noch nie ein Zuckerschlecken für alle und sogar die Ärmsten haben täglich noch irgendwas zu lachen, wenn sie nicht gerade sehr verbittert sind.

Wer künftig nicht mehr auf der Insel seiner Vorfahren leben kann, weil die schon vor seiner Geburt versunken ist, der muss darunter ja nicht zwingend leiden. Die Menschen gewöhnen sich an die Umstände. Ändern sich die Umstände zu schnell, dann wird es allerdings turbulent und Kriege sind dann nicht unwahrscheinlich, leider.

Meine Generation in Westeuropa hatte einfach nur Glück, seit 70 Jahren keinen Krieg erlebt und Wirtschaftsaufschwung. Aber "normal" ist das ja wirklich nicht, wenn man den Rest der Welt betrachtet und die historischen Daten auch in Europa ansieht.
 
Letzte Änderung: 1 Monat 1 Woche her von Steinzeit-Astronom.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 1 Woche her - 1 Monat 1 Woche her
#106
Lieber Steinzeit-Astronom!

Ich stimme dir zu. Das deckt sich auch mit Dr. Levy's Einwänden. Sich um seine Rente zu sorgen, ist unproduktiv - oder angst zu haben vor dem was kommt -  schon gar nicht von einigermaßen wohlhabenden Menschen im Westen ohne existenzielle Sorgen bzw. auf der Welt. Klima und Wirtschaftsflüchtlinge gibt es aber schon heute, auch mit "leeren Händen"... und das IST bereits "ein Problem".

Danke noch für deine Erläuterung wie man Videolinks an einer bestimmten Stelle, uploaded.

Mit freundlichen Grüßen,
Mondlicht
Letzte Änderung: 1 Monat 1 Woche her von Mondlicht2.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 1 Woche her
#107
Nun alle Modelle sind bis jetzt noch nicht getestet, daher kann über die Qualität der jetzigen Modelle noch keine aussage getroffen werden. Wenn es beruhigt, beim nächsten Mensch gemachten Klimawandel existiert eine bessere Datenlage.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 1 Woche her
#115
Das Klima ist so komplex, dass es durch Modelle nicht zuverlässig abgebildet werden kann. Man kann nur Tendenzen vorhersagen.

Beispielsweise kennt man viele potentielle Kipppunkte nicht wirklich. Ebenso gibt es für menschliche Einflüsse wie Flugverkehr, Flächenversiegelung usw. keine historischen Vergleichsdaten.

Zudem können jederzeit Vulkanausbrüche abkühlende als auch erwärmende Einflüsse haben, aktuell der große Unterwasserausbruch eine erwärmende.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 6 Tage her - 1 Monat 6 Tage her
#125
Guten Tag!

Dr. Levy und S. Hossenfelder: ich schaue mir das neue Video gleich nach der Arbeit an und möchte es euch nicht vorenthalten. Zum Verständnis bitte die letzten beiden Videos von 2024 anschauen aber es gibt noch frühere:

Sabine Hossenfelder
I wasn't worried about climate change. Now I am. #91

ClimateAdam (Dr. Adam Levy)
Climate Scientist responds to Sabine Hossenfelder on Climate Sensitivity #104

Sabine HossenfelderI
Was Worried about Climate Change. Now I worry about Climate Scientists.




Schönen Feierabend, Mondlicht


 
Letzte Änderung: 1 Monat 6 Tage her von Mondlicht2.
Danke von: Rainer Raisch

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 6 Tage her - 1 Monat 6 Tage her
#129
Sabine Hossenfelder wirkt sehr aufgeregt und besorgt im jüngsten Video. Sie tut mir langsam Leid. Verzweifeln ist keine Lösung.

Wenn sich weltweit unter den Forschern und Entscheidungsträgern die Einstellung "doesn't matter" durchsetzen würde, wäre das schon bedauerlich, aber die Wahrscheinlichkeit dafür halte ich erstens für gering und zweitens ist es auch wirklich mehr oder weniger egal, wie genau oder ungenau die einzelnen Modelle sind. Denn das Kind ist schon in den Brunnen gefallen und wir (die Menschheit) haben eh zu wenig Zeit. Es ist fünf vor zwölf und den Uhrzeiger können wir nicht aufhalten, auch mit besseren Klimamodellen nicht.

Solange die Einsicht gegeben ist und bestehen bleibt, dass man etwas tun muss und solange auch etwas getan wird, bin ich persönlich einigermaßen beruhigt. Wie und wann genau der Klimawandel zu welchen Konsequenzen führt, kann man da nur noch abwarten^^. Die Tendenz ist jedenfalls eindeutig und schon lange bekannt. Es wird leider politisch immer erst gehandelt, wenn es zu spät ist.
 
 
Letzte Änderung: 1 Monat 6 Tage her von Steinzeit-Astronom.
Danke von: gaston, Mondlicht2

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 6 Tage her - 1 Monat 6 Tage her
#130
Hallo Foristen, lieber Steinzeit-Astronom!

Tja, mit dem sicher nötigen (vielleicht drastischeren) politischen Handeln…

Wer will sich schon unbeliebt machen und einen Rechtsruck initiieren?

Außerdem träfe es (wie immer) die Ärmsten wenn man von jetzt auf gleich "Benzin-Autos" (zum Beispiel) verbietet und Energiekosten noch mehr erhöht – da kann einfach nicht jeder mithalten und viele Menschen könnten „austicken“…

Ich nehme Sabine Hossenfelder ihre Sorge auch ab und interpretiere sie nicht als Pusher um für „Wild-Life“ zu spenden aber wer weiß, vielleicht gab es eine Mischung von Motivationen für das Video.


Für mich persönlich bin ich auch nicht über die Maßen beunruhigt, ich schiebe deshalb das Thema gerne weg(!) - ich lebe schließlich nicht dauerhaft in Indien - schon mal einen Monsun dort miterlebt? -oder auf Borneo oder auf Tuvalu, habe einen tollen Job, ein Auskommen und dennoch genug Zeit für mich… ziemlich privilegiert, verglichen mit Milliarden Menschen...
(aber insgesamt sinkt der Lebensstandard allgemein und weltweit und die „Scheren der Schere“ zwischen arm und reich klaffen immer weiter auseinander…und sie werden es weiter tun!)

Die denkbaren Folgen von Hossenfelders worse case scenario (=schlimmer als die IPCC Prognosen) – in 20 Jahren könnte die Weltwirtschaft zusammenbrechen, erscheint mir genauso wahrscheinlich bzw. unwahrscheinlich wie eine Weltdiktatur oder der 3. Weltkrieg, nicht ausgeschlossen aber das ist auch alles.

Mehr noch kritisiere ich (jaa, im Nachhinein) ihre Sorge, dass sie (für den Fall das) keine Rente erhielte…
nicht einverstanden bin ich mit diesem „Problemlöser“ von ihr: OT: „baut AKWs, baut AKWs, baut AKWs“ - bzw. spendet für Wild-Life (oder einer anderen NGO).
Dass die Klimaphysiker (als Gemeinschaft) behaupteten: „it doesn’t matter“ ob der ECS Wert 3 oder 5 ist, nur, weil Hausfather auf Nature in einem Paper einen fragwürdigen Vergleich mit einem Erschießungskommando gewählt hat, ist natürlich Quatsch: schließlich wird seit Jahren und Jahrzehnten – angstschürend oder sachlich – vor dem Klimawandel gewarnt!
(Es gibt vielleicht zwischen Levy und Hossenfelder eine Art persönliche Fehde – er hat sie - sichtbar - mehr als nötig verletzt!)

Und wozu das Ganze?
Wem soll man noch glauben, wenn die Klimawissenschaftler mit ihren Studienergebnissen (zu) weit auseinanderliegen und sich streiten??? Wenn man nicht weiß, welche Studie von welchen Lobbyisten finanziert wurde???

Freiwillig wird jedenfalls die breite Masse ihre Autos NICHT stehenlassen und das Fliegen nur einigen Wenigen überlassen, ganz das Gegenteil, es werden immer mehr Autos weltweit (und unsinnigerweise gab es auch noch diese SUV Kampagne…für alle Angeber – v.w. „ jetzt erst recht“) – wie auch immer, wird dies politisch gelöst werden müssen. Die Wellen der Zuwanderung von der Süd- zur Nordhalbkugel werden sehr wahrscheinlich " höher" werden – und wie bitte soll man sie „ menschlich“ stoppen? Es kommt bereits jetzt zu Tötungen…

Aber lassen wir das.

Du hast recht, es geht nicht um „bessere Modelle“ – leider lässt sich der Titel nicht mehr ändern - seien sie „hot“ oder nicht - (übrigens habe ich die Zweideutigkeit des Begriffs „hot models“ wie Sabine erst heute verstanden als sie es sagte, haha) – allein weil "Klima" ein chaotisches System ist und die Erde durch Selbstorganisation – sozusagen – dagegenhält, etwa, kommt der Golfstrom beinah zum Erliegen, Vulkanausbrüche häufen sich…
was aber lediglich das „Problem des Trends der Erderwärmung“ verzögert (das ein Teil des Lebensraums Erde zeitweilig oder konstant unbewohnbar, da, kleiner wird).
Mit freundlichen Grüßen,
Mondlicht
Letzte Änderung: 1 Monat 6 Tage her von Mondlicht2.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 6 Tage her - 1 Monat 6 Tage her
#133
Wem soll man noch glauben, wenn die Klimawissenschaftler mit ihren Studienergebnissen (zu) weit auseinanderliegen und sich streiten??? Wenn man nicht weiß, welche Studie von welchen Lobbyisten finanziert wurde???
Naja, nichts genaues weiß man nicht. Aber die Masse macht's. Was ich jedenfalls nicht glauben kann ist, dass sich Klimaforscher weltweit einer mysteriösen Macht unterwerfen und wider besseres Wissen und entgegen der Datenlage eine Erderwärmung durch den Anstieg der CO2-Konzenration behaupten. Dass  überhaupt verschiedene Klimamodelle existieren ist ja schon ein starkes Indiz dafür, dass da relativ unabhängig gearbeitet wird. In der Tendenz sind sich wohl alle einig, und das ist, was zählt.

Da ich nicht mehr der Jüngste bin kann ich auch grob aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es in knapp 10 Jahrzehnten zunehmend wärmer wurde. Z.B. konnten wir in meiner Kindheit noch auf dem Hausberg Ski fahren und Rodeln. Und das einige Jahre in Folge, nicht bloß ausnahmsweise als Wetterphänomen. Es ist nur ein kleiner Berg, knapp 700m Meereshöhe und ein gutes Stück weit weg vom nächsten "richtigen" Berg, aber immerhin. Dann ging das aber bald nicht mehr (kein Schnee) und auch danach nie wieder. Jahrzehnte kann man nicht einfach als Wetter abtun... das ist schon eher Klima.

Es ist auch ziemlich egal, ob die hohe CO2-Konzentration nun menschengemacht ist oder nicht. Wenn man in einem Boot sitzt, das ein Leck hat, dann sollte man doch versuchen es zu stopfen, auch wenn man das Leck nicht selber verursacht hat. Es wäre mal interessant zu hören was ein Klima-Verharmloser sagen würde, wenn der CO2-Anstieg nachweislich und hauptsächlich eine ganz andere Ursache hätte, z.B. ein paar große Vulkanausbrüche oder sowas. Würden sie der Wissenschaft auch mistrauen und sagen, dass die Erderwärmung nichts mit diesem CO2 zu tun hat und man den eigenen Ausstoß nicht senken muss? Naja vermutlich schon. Immer wenn es unbequem wird, sind andere daran schuld wenn man sie nicht direkt benennen kann, dann eben eine dunkle Verschwörung mit fnanziellen Interessen...
 

 
Letzte Änderung: 1 Monat 6 Tage her von Steinzeit-Astronom.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 6 Tage her - 1 Monat 6 Tage her
#137
 Steinzeit-Astronom schrieb:Naja, nichts genaues weiß man nicht. Aber die Masse macht's. Was ich jedenfalls nicht glauben kann ist, dass sich Klimaforscher weltweit einer mysteriösen Macht unterwerfen und wider besseres Wissen und entgegen der Datenlage eine Erderwärmung durch den Anstieg der CO2-Konzenration behaupten. Dass  überhaupt verschiedene Klimamodelle existieren ist ja schon ein starkes Indiz dafür, dass da relativ unabhängig gearbeitet wird. In der Tendenz sind sich wohl alle einig, und das ist, was zählt.

Da ich nicht mehr der Jüngste bin kann ich auch grob aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es in knapp 10 Jahrzehnten zunehmend wärmer wurde. Z.B. konnten wir in meiner Kindheit noch auf dem Hausberg Ski fahren und Rodeln. Und das einige Jahre in Folge, nicht bloß ausnahmsweise als Wetterphänomen. Es ist nur ein kleiner Berg, knapp 700m Meereshöhe und ein gutes Stück weit weg vom nächsten "richtigen" Berg, aber immerhin. Dann ging das aber bald nicht mehr (kein Schnee) und auch danach nie wieder. Jahrzehnte kann man nicht einfach als Wetter abtun... das ist schon eher Klima.

Es ist auch ziemlich egal, ob die hohe CO2-Konzentration nun menschengemacht ist oder nicht. Wenn man in einem Boot sitzt, das ein Leck hat, dann sollte man doch versuchen es zu stopfen, auch wenn man das Leck nicht selber verursacht hat. Es wäre mal interessant zu hören was ein Klima-Verharmloser sagen würde, wenn der CO2-Anstieg nachweislich und hauptsächlich eine ganz andere Ursache hätte, z.B. ein paar große Vulkanausbrüche oder sowas. Würden sie der Wissenschaft auch mistrauen und sagen, dass die Erderwärmung nichts mit diesem CO2 zu tun hat und man den eigenen Ausstoß nicht senken muss? Naja vermutlich schon. Immer wenn es unbequem wird, sind andere daran schuld wenn man sie nicht direkt benennen kann, dann eben eine dunkle Verschwörung mit fnanziellen Interessen...
Hoffen wir das Beste, das die Vernunft über Dummheit siegt, und diese eine Partei keinen noch größeren Einfluss gewinnt.

Ich denke, der "Mensch", der sich in den letzten 100 Jahren plus exorbitant vermehrt und fossile Brennstoffe verbrannt hat, hat Anteil besser gesagt maßgeblichen Anteil an dem CO2 Anstieg.

Das kenne ich auch aus Gesprächen mit meinen Großeltern! (daraus kann ich zwar nicht zwingend ableiten, dass beide Polkappen komplett abtauen, obwohl ich den Modellen nicht misstraue verstehe ich sie nicht besonders gut und wenn, weiß ich nicht, ob ich das noch erleben werden...)

ALLE Studien zeigen NUR einen Trend an, den nach oben! Umstritten ist wie hoch und wie schnell die Durchschnittstemperatur zu Land (UND ZU WASSER!) steigt...

Ein tolles Wochenende!
Mondlicht
Letzte Änderung: 1 Monat 6 Tage her von Mondlicht2.

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Re: Klimawandel - brauchen wir bessere Modelle?

1 Monat 3 Tage her
#174
 Bitte nicht über Klimawandel richtig oder falsch spekulieren.
Das ist gar nicht nötig, denn es gibt genügend Informationsmöglichkeiten über die Wirkung von Treibhausgasen, deren Herkunft, des Zusammenhangs zwischen Verbrennung fossiler Energiequellen und wie die Erde darauf an ihrer Oberfläche reagiert.
Mehr Energie in der Atmosphäre bedeutet einfach, dass in Zukunft immer mehr Energie da sein wird und die Atmosphäre diese Energie verteilen wird.
Die Folgen und wie sie das macht, kann jeder sich selber überlegen.
Der Klimawandel ist insofern keine philosophische Frage sondern eine Naturwissenschaftliche Frage.

Eine gute Quelle ist das Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam, deren Gründer Prof. Schellenhuber war, derzeit emeritiert in Wien tätig
Man kann das Institut, dessen Veröffentlichungen, die Videobeiträge und mehr dort unmittelbar abrufen.
Auch von Prof. Schellenhuber gibt sehr informative Vorträge und Videos, leicht verständlich.
VG
Thomas

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