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kosmische Rotverschiebung

Re: kosmische Rotverschiebung

3 Tage 4 Stunden her
#10398
dass die Annahme die Homogenität auf größeren Skalen ist. Diese Annahme gerät aber anscheinend durchaus immer öfter ins Wanken
Ganz im Gegenteil. Lediglich die Größe der Skala muss ein kleines bisschen vergrößert werden.
Eine Milliarde Lichtjahre ist denke ich schon eine relevante Größenordnung. Und wenn wir in einem so großen Super-Void leben, dann müsste es auch noch andere geben, die wir nur noch nicht entdeckt haben. Irgendwann wird so eine Näherung immer schlechter - und muss im Einzelfall genau auf Abweichungen geprüft werden..

Dann gibt es weitere mögliche Entdeckungen, etwa dass man durch die Annahme einer Rotation im Universum auf die Dunkle Energie verzichten kann. Kommt mir zwar absurd vor, kommt aber aus einer sehr renommierten Universität. Und es gibt sicher noch weitere Befunde, die in eine solche Richtung weisen könnten.

Ich bin gespannt, was die großflächigen Himmelsdurchmusterungen an Daten bringen. Leider können die wohl nur ein Positionsbild mit Entfernungen geben, aber keine Eigengeschwindigkeiten weit entfernter Galaxien.

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Re: kosmische Rotverschiebung

3 Tage 2 Stunden her
#10400
aber keine Eigengeschwindigkeiten weit entfernter Galaxien
Die Rotverschiebung ist das Einfachste. Diese wird zuersteinmal als Hubble Flow und somit als Entfernung gedeutet.
Der Vergleich mit SN oder anderen Entfernungsabschätzungen (zB Helligkeit) mündet dann in eine Pekuliargeschwindigkeit.

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Re: kosmische Rotverschiebung

3 Tage 2 Stunden her - 3 Tage 2 Stunden her
#10401
Und wenn wir in einem so großen Super-Void leben, dann müsste es auch noch andere geben, die wir nur noch nicht entdeckt haben.

In den Koordinaten von der letzten Seite wo keine mitbewegten und längenkontrahierten sondern relativ zu uns stationäre und starre Lineale verwendet werden um die Entfernungen zu messen leben wir sowieso in einem Supervoid, weiter weg ist dann aufgrund der kinematischen Zeitdilatation noch fast keine Eigenzeit vergangen, weswegen die dort von uns wegfliegenden Objekte noch nahe am Urknall und daher noch dichter sind. Allerdings kann jeder der die Entfernungen auf diese Weise misst von sich behaupten in einem Supervoid zu leben.
Eine Milliarde Lichtjahre ist denke ich schon eine relevante Größenordnung.

Nicht wirklich, denn um den Flachheitsparameter zu bestimmen haben wir das 4πr² des Partikelhorizonts (in der Praxis nur der CMB, aber die ist nah genug dran), das ist je nachdem welche Lineale man verwendet zwischen 200 und 2000 mal mehr als das 4πr² von einem Glyr. Da die kosmologische Konstante höchstwahrscheinlich wirklich eine Konstante ist bleibt dem Materieparameter dann gar nichts anderes übrig als ΩМ+ΩΛ=1 zu ergeben, zumindest auf großer Skala. Einen Radius von einem Glyr kann man insofern also nicht als sonderlich groß betrachten, und noch viel weniger einen solchen Durchmesser.
Letzte Änderung: 3 Tage 2 Stunden her von Yukterez.

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Re: kosmische Rotverschiebung

3 Tage 2 Stunden her
#10402
Allerdings kann jeder der die Entfernungen auf diese Weise misst von sich behaupten in einem Supervoid zu leben.
Der Vergleich erfolgt immer in comoving Entfernungen.

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Re: kosmische Rotverschiebung

3 Tage 2 Stunden her - 3 Tage 2 Stunden her
#10403
Der Vergleich erfolgt immer in comoving Entfernungen.

Dann ist ein Radius (bzw. die dazugehörige Oberfläche) von einem Glyr 2000x mal weniger wert als jener der Rekombinationsfläche wo wir derzeit ΩМ+ΩΛ=1±0.000... ablesen, und ein Durchmesser sogar nur 8000x weniger.
Letzte Änderung: 3 Tage 2 Stunden her von Yukterez.

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Re: kosmische Rotverschiebung

3 Tage 1 Stunde her
#10404
2000x mal weniger wert
Genau, daher setze ich auf die Rechnungen von Planck.

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Re: kosmische Rotverschiebung

1 Tag 23 Stunden her - 1 Tag 22 Stunden her
#10409
Im Void haben wir eine Unterdichte von 30% gegenüber den überdichten Regionen, mithin also eine Unterdichte von 15% gegenüber dem Universum. Dies betrifft nur die Materie Ωm und nicht die Vakuumenergie, die ja ihrerseits 70% der Gesamtdichte ausmacht.
Somit ist die Dichte in den Voids
0,85Ωm+ΩΛ = 0.95275
Wir sprechen also über ± 5%

In einem Cluster besteht eine Überdichte von ca
od = ρ/ρ° = 8,3 = 830%
Dennoch ergibt sich für den Cluster nur ein Shapirofaktor von
σ = ²(1-2G·M/c²r) = 0.999995
Im Zentrum des Clusters ist der Wert etwas stärker
σc = (²(1-rs/ra)3-1)/2 = 0.9999925 für eine homogene Kugel

Selbst diese Werte sind nicht der Rechnung wert. Selbst über das Weltalter gerechnet, ergäbe sich lediglich ein Altersunterschied von
(1-σc)τ = 102458 Jahren, dies entspricht ungefähr z≈ 0,00001
Letzte Änderung: 1 Tag 22 Stunden her von Rainer Raisch.

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Re: kosmische Rotverschiebung

1 Tag 13 Stunden her - 1 Tag 11 Stunden her
#10410
Im Void haben wir eine Unterdichte von 30% gegenüber den überdichten Regionen, mithin also eine Unterdichte von 15% gegenüber dem Universum. Dies betrifft nur die Materie Ωm und nicht die Vakuumenergie, die ja ihrerseits 70% der Gesamtdichte ausmacht.
Somit ist die Dichte in den Voids
0,85Ωm+ΩΛ = 0.95275
Wir sprechen also über ± 5%
Das können wir direkt berechnen, nehmen wir einen Radius von 900 Mly, wie (comoving) beim Cold Spot.
σ = ²(1-2MG/c²r) = 0.9999999999
σc = (²(1-rs/ra)3-1)/2 = 0,999999999856

Übrigens war der Wert für den Cold Spot zur Zeit der Rekombination ähnlich, nur wenig schwächer
σc = 0,99999999996459

Der Radius vergrößerte sich seither (comoving) um den Faktor 1090, die Dichtefluktuation Δρ/ρ = ΔM/M um den Faktor 1666
Letzte Änderung: 1 Tag 11 Stunden her von Rainer Raisch.

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