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Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herSie berichtet über ihr Scheitern in der Wissenschaft und viele scheinen sich mit Sabine Hossenfelder's Kritik an den bestehenden Strukturen identifizieren zu können.
Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herDamit will ich nicht sagen, dass Forschung grundsätzlich unnötig oder unbrauchbar wäre. Aber weniger Forscher, die dann auch wirklich forschen können wie es Sabine Hossenfelder anfangs vorschwebte würden ausreichen. Sooo viele neue Erkenntnisse gibt es nun auch wieder nicht zu entdecken. Und wen interessiert schon das genaue Alter des Universums oder die genaue Entfernung einer Supernova oder der genaue Wert der Gravitationskonstanten? Wenn man dem Normalbürger mit sowas anfängt erntet man nur Kopfschütteln. Ja, ganz nett... aber das war's dann auch schon. Zu recht eigentlich.
Selber habe ich auch einige Semester Geisteswissenschaften studiert und die Kommilitonen, die ich da antraf, waren sämtlich finanziell Privilegierte aus Familien von Ärzten oder Juristen usw., die es gar nicht nötig hatten etwas Nützliches zu studieren, im dem Sinn, dass sie irgendwann ihren Lebensunterhalt damit bestreiten müssten. Wenn's klappt ist gut und wenn nicht, auch egal. Von Beruf Sohn oder Tochter, kennt man ja. Sie gingen einfach ihren Interessen nach, mehr oder weniger als Hobby. Sabine hat halt das Pech, dass sie anscheinend nicht zu denen gehört und obendrein eine Frau ist, für die die Natur bekanntlich noch einen Nebenjob vorgesehen hat.
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- Rainer Raisch
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herDas denke ich auch. Die Unis sind eher für das Unterrichten da als für die Forschung, und ansonsten gibt es eben Arbeit in einem Labor der Wirtschaft. Freie Forschung ist eben auch frei von Bezahlung.Naja, Wissenschaft und Forschung ist eine brotlose Kunst und ich denke, das es schon immer so war.
Dass es Förderungsprogramme gibt, ist ja schon etwas Positives und nichts Negatives.
Dass die Studenten als Assistenten ausgenutzt werden, ist ja auch nichts Neues. Fulltime Job mit Überstunden für eine 1/18 Stelle.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche her...aber mit welchem Recht können sie [die Wissenschaftler(-innen)] dafür von der Allgemeinheit einen Lohn verlangen, der ihnen den Lebensunterhalt sichert? Sie stellen nichts her außer "Papers", und die kann niemand essen oder anziehen oder ans Fahrrad schrauben oder sowas [...] Wenn man dem Normalbürger mit sowas anfängt erntet man nur Kopfschütteln. Ja, ganz nett... aber das war's dann auch schon. Zu recht eigentlich.
...da ist was Wahres dran, was du da sagst. Allerdings möchte ich hier auch eine Lanze für alle Wissenschaftler(-innen) brechen, sie stellen auch etwas her: Wissenschaft schafft Wissen.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herUnsinn. Ich bin genau beim Thema vom Video im Eingangspost. Dann hättest du den auch gleich mit Hinweis auf die Forenregeln anprangern können. Und nein: Es ist keine Verunglimpfung von Wissenschaftlern, nur ein bisschen Gesellschaftskritik wie im Video. Ich wäre beinahe selber Wissenschaftler geworden, habe aber rechtzeitig erkannt, das es eine brotlose Kunst ist. Wenn man nicht wirklich herausragend gut ist und sich gut vermarkten kann, dann kann man nur schwer davon leben. Jedenfalls in den Geisteswissenschaften ist das so. Hast du das Video überhaupt gesehen?Das ist ein Beitrag von dir ohne irgend eine substantielle aussage deren einziger Zweck ist Wissenschaftler zu verunglimpfen.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herNur weil du für deine Propaganda zurechtgestutzt wurdest musst du jetzt auch nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit zum Volksverpetzer Nummer 1 mutieren, ansonsten kannst du gleich den Anzeigenhauptmeister als deinen neuen Avatar hochladen.Da ich wegen meiner Signatur angemahnt wurde beachte bitte die Forumregeln.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche herDa ich wegen meiner Signatur angemahnt wurde beachte bitte die Forumregeln.
Moderatoren Hinweis
Dann bitte die Signatur auch ändern! Die Hamas hat weder mit Forschung noch mit Wissenschaft noch mit Umwelt zu tun - also keinerlei Bezug zu unserem Forum.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche herDie Hälfte der amerikanischen und sicher auch der Europäischen und auch asiatischen Wirtschaftsleistung beruht auf den Erkenntnissen eines Albert Einstein und eines Max Plank.
Ihr habt doch sicher alle ein Handy oder andere Endgeräte. Und ein Navi im Auto habt ihr doch auch.
Und die vielen Kunsstoffe und Materialien, mit denen ihr täglich umgeht, sind eine Folge der Ordnung der Elemente und das Zusammenführen im Periodensystem der Elemente.
Das Standardmodell der Teilchenphysik, das Periodensystem bis hin zur Astrophysik und Kosmologie, eine einzigartige Erfolgsgeschichte unserer menschlichen Erkenntnisfähigkeit.
Nehmt den Verrückten dieser Welt ihr Waffenspielzeug und zwingt sie dazu, sich mit Naturwissenschaften zu beschäftigen.
Ins Arbeitslager des Geistes mit ihnen!!!
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herGar keine Frage.Das Standardmodell der Teilchenphysik, das Periodensystem bis hin zur Astrophysik und Kosmologie, eine einzigartige Erfolgsgeschichte unserer menschlichen Erkenntnisfähigkeit.
Das Problem ist nur die Förderung der Wissenschaft. Wer fördert wen. Man kann den Nobelpreis halt nicht ergattern, ohne jahrelang an etwas zu arbeiten, und dafür braucht man das Geld vorher. Wie hat Einstein das finanziert?
Früher waren viele Wissenschaftler reiche Leute oder wurden vom König nach Lust und Laune finanziert. Heute ist das anders. Und auch die Anforderungen an neue Entdeckungen sind wesentlich höher. Und auch die Verteilung der Förderung darf nicht mehr willkürlich erfolgen. Wie wählt man die Forscher aus? Es gibt heute noch mehr Phantasten als früher....
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herFür mich ist die entscheidende Frage, ob die aktuelle Wissenschaftsstruktur die richtige ist. So wie Sabine Hossenfelder es beschreibt, ist das hauptsächlich ein "Run" auf möglichst viele Papers (Publikationen). Und Quantität vor Qualität war nie eine gute Idee.
Permanenter Erfolgsdruck ist auch kein guter Ratgeber, um bahnbrechende Ergebnisse zu erzielen.
Die Struktur war aber auch schon zu meiner Diplomarbeits-Zeit vor etwa 30 Jahren nicht gut. Da war am Lehrstuhl der Professor hauptsächlich dafür zuständig, Geld aufzutreiben. Die eigentliche Forschung lag bei Assistenten und Post-Docs, sowie den von ihnen betreuten Doktoranden und Diplomanden. Nur einen (hypothetischen) Nobelpreis hätte der Professor bekommen.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herSo sehe ich das auch. Wenn es zur Regel wird, dass man unbedingt viel produzieren muss um alles finanziell am Laufen zu halten, dann wird zwangläufig viel "bullshit" produziert, wie Sabine es nennt. In den Kommentaren zu ihrem Video schreibt jemand, dass ihm geraten wurde seine Arbeit in mehrere Publikationen aufzuteilen, die sich gegenseitig zitieren. Das kann es ja wohl nicht sein.Für mich ist die entscheidende Frage, ob die aktuelle Wissenschaftsstruktur die richtige ist. So wie Sabine Hossenfelder es beschreibt, ist das hauptsächlich ein "Run" auf möglichst viele Papers (Publikationen). Und Quantität vor Qualität war nie eine gute Idee.
Permanenter Erfolgsdruck ist auch kein guter Ratgeber, um bahnbrechende Ergebnisse zu erzielen.
Wie ist es so weit gekommen? Könnte es sein, dass einfach ein Überangebot an Akademikern existiert? Es erinnert mich irgendwie an die Klagen von Milchbauern, die fast nichts an ihren Produkten verdienen können. Was Wunder, man schaue nur mal in die Supermärkte: Milch und Milchprodukte bis zum Abwinken. Es gibt einfach zu viel davon... Angebot und Nachfrage. Klar gibt es zum Milch-Beispiel noch einiges mehr zu sagen und es gehört nicht hierher, ist mir nur gerade als so eingefallen.
In Deutschland z.B. ist mir aufgefallen, dass heutzutage gefühlt fast jeder ein Abitur hat oder haben will und studiert. Und Handwerker haben Mühe Lehrlinge zu finden... Fachkräftemangel...
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche herAls Aussenstehender dieses Forums bin ich einigermassen verwundert über die Aussagen, die es hier zu lesen gibt. Ich möchte vermeiden zu zitieren, möchte aber dennoch inhaltlich auf eine Sache Bezug nehmen.
Es steht hier die Aussage im Raum, daß wer eine Geisteswissenschaft studiert, damit einen unnützen Beruf gewählt hat, der Gesellschaft also anscheinend oder scheinbar keinen Nutzen bringt. Meine Profession rechnet sich selbst nicht zu den Geisteswissenschaftlen, aber trotz der eindeutigen Zuordnung zu den wirtschaftsfördernden - und deshalb wohl guten - MINT-Fächern, boomt gerade der Bereich der AI, der eine enge Verbindung zur Neurobiologie hat - und wer würde behaupten, die Neurowissenschaft wäre keine Geisteswissenschaft. In diesem Bereich arbeiten Leute aus ganz unterschiedlichen Disziplinen zusammen, wie etwa Psychologie, Medizin, Biologie, Informatik, Mathematik.
Ich hatte früher selbst mit den Geisteswissenschaften gehadert, sie zugegebenermassen auch gelegentlich belächelt, aber dies ist letztlich ein Zeichen der Unkenntnis und Ignoranz, wohl auch Arroganz aber letztendlich einfach Unreife. Die Unreife vergeht evtl. mit der Zeit.
Oder man macht einfach mal den Versuch, die Faszination der Geisteswissenschaften zu entdecken. Dazu möchte ich ein gutes Buch empfehlen: Dekonstruktion, von Peter Engelmann. Peter Engelmann, selbst eine faszinierende Person, ist gelegentlich mit einem Stand zu Gast auf der Frankfurter Buchmesse wo man die Bücher seines Passagen Verlages sichten (und evtl auch kaufen) kann, vornehmlich alles aus dem Bereich der Philosophie. Dieses Buch ist ein wenig eine Einführung in die Theorie der Dekonstruktion von Jaques Derrida.
Ich finde, zur Reife gehört dazu, daß man sich irgendwann in seinem Leben mit ein paar Dingen beschäftigt, die wesentlich sind. Dazu gehören vor allem Dinge, die geeignet sind, die Umwelt zu verstehen, also die Welt in der man lebt. Die Kosmologie und die Quantenphysik bringen einen da schon voran, aber da gibt es eben noch mehr. Ein bissel Informationstheorie wäre nicht schlecht, um zu verstehen, wie man Informationen korrekt verarbeitet, und auch ein bissel Philosphie, um zu verstehen warum man das eigentlich macht. Salopp gesagt: was bringt einem das Glotzen auf die Sterne, wenn man sein Denken nicht verstanden hat? Im eigenen Denken stecken so viele Annahmen, die man als selbstverständlich und korrekt hinnimmt, ohne deren Korrektheit und Ursache in Frage zu stellen - hier liegen Denkfehler begraben, derer man sich nicht mal bewußt ist. Hier kommt man vielleicht mit der Geisteswissenschaft ein kleines Stück voran. Ich finde Derrida mindestens so faszinierend wie die Mandelbrotmenge, Higgs Bosonen und Ulysses, ohne zu behaupten, daß ich das alles verstanden hätte

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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herDas hast du falsch verstanden. Ich schrieb "etwas Nützliches" für den Studenten im dem Sinn, dass er später seinen Lebensunterhalt damit verdienen kann. Also allein von einem Einkommen als Philosoph, Literaturwissenschaftler, Soziologe oder so eine Familie ernähren funktioniert nicht bzw. gelingt nur wenigen. So ist das gemeint.Es steht hier die Aussage im Raum, daß wer eine Geisteswissenschaft studiert, damit einen unnützen Beruf gewählt hat, der Gesellschaft also anscheinend oder scheinbar keinen Nutzen bringt.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herDie Kosmologie war bis vor nicht allzu langer Zeit auch eine Geisteswissenschaft (Naturphilosophie), weil die Messmethoden viel zu ungenügend waren. Erst seit der Entdeckung der Expansion (Hubble) und der CMB ist sie ins naturwissenschaftliche Feld gerückt.Ich hatte früher selbst mit den Geisteswissenschaften gehadert, sie zugegebenermassen auch gelegentlich belächelt, aber dies ist letztlich ein Zeichen der Unkenntnis und Ignoranz,
Die Unkenntnis liegt insoweit im Bereich der Thematik, was nicht heißt, dass ich sie belächeln würde, sondern dass die Skepsis gegen angebliche Erkenntnisse nie dem Glauben weichen darf.
So wie die Astronomie aus der Astrologie entstanden ist, sollte man nur noch von Kosmonomie sprechen, und vlt gibt es ja dereinst auch eine Psychonomie etc.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche herIn den Kommentaren zu Sabine Hossenfelder's Video schreibt jemand, dass ihm geraten wurde seine Arbeit in mehrere Publikationen aufzuteilen, die sich gegenseitig zitieren. Das kann es ja wohl nicht sein.
Hi, hi, hi ....xD (wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast schon wieder lustig).
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche herSteinzeit-Astronom schrieb in Kommentar #319:In den Kommentaren zu Sabine Hossenfelder's Video schreibt jemand, dass ihm geraten wurde seine Arbeit in mehrere Publikationen aufzuteilen, die sich gegenseitig zitieren. Das kann es ja wohl nicht sein.
Hi, hi, hi ....xD (wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast schon wieder lustig).
Das zeigt, dass Sabine Hossenfelder völlig recht hat und vieles in der Forschung derzeit absolut schief läuft.
Nichts gegen die handelnden Personen - aber die Strukturen sind falsch.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herGrundproblem 1:
Es gibt einen absolut allgemeingültigen Glauben in dieser Welt. Die Anhängerschafft in der Weltbevölkerung liegt vermutlich bei 99,999999 %. Das Geld.
Egal wie man den Gott nennt zu dem man betet oder es explizit verweigert. An einen Geldschein glauben alle. Absolut jeder akzeptiert für seine Arbeit Geld und erwartet das Gleiche im Gegenzug von allen Anderen. Das ein 10 € Schein seinen Wert hat ist nur und ausschließlich Glaube. In den letzten, na ich sag mal 2000 Jahren, ist dieser Glaube jedem Menschen ins Gehirn eingeprägt worden. Dem Menschen unserer Zeit ist es vermutlich schon genetisch vererbt.
Warum ist das ein Problem:
Wenn Du einen Menschen entmündigen willst, dann ist dies gar nicht so einfach. Du musst gute und triftige Gründe anführen. Eines der besten Gründe für dies ist „die Verschwendung von Geld“. Das ist eine, auch von Atheisten, akzeptierte Form von Gotteslästerung. Keine Person will diesen Makel an sich haben. Schon gar nicht Politiker oder Beamte. Besser, Menschen die noch was erreichen wollen. Wen Du ein Geldverschwender bist, hast Du keine Chance.
Warum ein Problem in der Wissenschaft
:Das Problem, speziell für die Physiker ist, dass die in einem komplexen Umfeld schon extrem gut ist. Um hier noch etwas zu erreichen, muss man sehr viel Geld (Glauben) aufbringen. Wenn wir von wenigen Millionen € sprechen, dann sind wir im Bereich der billigen Experimente. Beim neuen LHC oder einem Nachfolger von JWST-Weltraumteleskop sind wir vermutlich bei größer 10 Milliarden. Stell Dir vor, es wird extrem viel Geld ausgegeben und das Ergebnis ist => Null. Die beteiligten Personen sind damit die schlimmsten Gotteslästerer und erledigt. Dabei ist es egal worum es eigentlich ging. Warum führt dies zu den Problemen, wie im Video beschrieben:Damit keine Geldverschwendung gemacht wird, werden nur Dinge unterstützt, welche eine sehr gute Chance auf ein gutes Ergebnis haben und man mit großer Wahrscheinlichkeit nichts „falsch“ machen kann.
Das führt zu folgendes Ergebnis:
1. Exotische Dinge können nicht unterstützt werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Gotteslästerung ist zu groß.
2. Das Forschungsgeld geht an den Mainstream, denn man folgt der Allgemeinheit und kann damit keinen großen Fehler machen
3. Man braucht von vielen Seiten ein OK, damit man keine Fehler macht. Damit kann man sich wieder nur in Richtung Mainstream einigen.
4. Es kann nur eine Forschung mit einem positiven Erfolg unterstützt werden. Es gibt nur Experimente in der Hoffnung was zu finden. Keiner macht ein Experiment, in dem er nichts finden, aber eine Theorie ausschließen kann. Versuche mal Geld mit folgendem Argument zu bekommen. „Wir geben 100 Millionen Euro aus, ohne die Hoffnung zu haben etwas Neues finden zu können, aber uns sicher sind, dass wir eine bestimmte theoretische Vorhersage widerlegen zu können, die nicht zum Mainstream gehört.“ Würde der neue LHC gebaut werden und kein einziges neues Teilchen finden, aber viele andere Theorien ausschließen können, dann wird das der letzte LHC sein.
Grundproblem 2:
In der heutigen Welt gibt es eine extreme Informationsflut. Du kannst eine gute Sache erfunden haben. Heißt noch lange nicht, dass auch nur irgendjemand dies in der Informationsflut beachtet.
Dies führt zu folgenden Problemen:
1. Dein Paper muss eine immer stärker erscheinende Botschaft haben, sonst wird diese nicht beachtet. Das werden immer mehr Werbeprospekte.
2. Du muss versuchen viele Papers zu erzeugen, damit man Dich öfters finden kann. Damit wird die Informationsflut noch verstärkt. Selbstverstärkender Effekt.
3. Du musst versuche, dass viele Dich referenzieren, damit du gefunden werden kannst. Damit musst Du in einem Bereich bleiben, denn alle anderen auch bedienen.
4. Versuche in einer immer stärker geschlossenen Gesellschaft reinzukommen, dann kann man die Informationsflut auf diese begrenzen.
Grundproblem 1 und 2 verstärken sich gegenseitig. Um dies zu umgehen müsste man eine absichtliche Gotteslästerung begehen. Stellt Geld zur Verfügung, von dem man keine Ergebnisse erwartet. 99,9% Wahrscheinlichkeit, dass bei der investierten Summe nichts rauskommt und keinen neuen LHC baue. Das auch noch mit langer Absicherung für die Forschenden, mind. 5 bis 10 Jahre.
Bevor dies passiert, bekommt jemand aus diesem Forum den Nobelpreis.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herDas hat weniger mit Geldverschwendung zu tun, als damit, WOFÜR Geld ausgegeben wird. Es ist ein Auswahlproblem, natürlich auch mit anderen politischen Zielen, die Geld kosten. Das Raumfahrtprogramm der USA wurde gestrichen, weil es zu teuer war, nicht weil es Geldverschwendung war. Das Budget kann nicht endlos mit neuen Schulden vergrößert werden, das führt zu Inflation.Cossy schrieb: Damit keine Geldverschwendung gemacht wird, werden nur Dinge unterstützt, welche eine sehr gute Chance auf ein gutes Ergebnis haben und man mit großer Wahrscheinlichkeit nichts „falsch“ machen kann.
Und wen soll man auswählen, wenn nicht den, mit den besten Chancen?Cossy schrieb: 1-Exotische Dinge können nicht unterstützt werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Gotteslästerung ist zu groß.
Das ist ja keine Glaubensfrage, wenn es das wäre, dann könnten die Forscher ja ohne Geld auskommen. Sie wollen auch wohnen, essen und leben. Ob sie das mit Geld oder Naturalien bezahlen bleibt sich vollkommen gleich. Wo nichts ist, ist eben nichts. Da nützt auch ein Aberglaube nichts.Cossy schrieb: An einen Geldschein glauben alle
Ich sehe das Problem eher in der Entscheidungsfindung. Das Abzählen von Veröffentlichungen und Zitierungen ist ein einfaches Tool - zu einfach.
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herDie hier geschilderten Umstände sind sicherlich nicht erfreulich und nicht hilfreich die "Menshheit" weiterzubringen, die Weiterentwicklung der Physik ist anscheinend in eine Sachgasse geraten, der Wirkungsgrad der eingestzten Mittel wohl gering. Der Grund dafür ist "menschlich" und ergibt sich aus den Umständen die sich halt automatisch ergeben wenn nicht eine "höhere" Instanz da regulierend, leitend und bremsend einwirkt.Ich sehe das Problem eher in der Entscheidungsfindung. Das Abzählen von Veröffentlichungen und Zitierungen ist ein einfaches Tool - zu einfach.
Diese Instanz gibt es aber nicht. "Sich selber mit den eigenen Haaren aus dem Brunnen zu ziehen" ist ev. unbequem und schadet möglicherweise dem sich selbst ziehenden, er wird es wohl zu vermeiden versuchen. Die Alternative ist auch nicht gerade verlockend. Was bleibt übrig, genau das was hier aufgezeigt wurde, ist halt so.
Es fehlt der Zerschlager des gordischen Knotens, es liegt sogar eine positve Rückkopplung vor und das "Problem" wird immer schlimmer und extremer.
Was eindeutig auf "Machterhalt" hinweist ist das es auffällt, dass, versteckt oder nicht, in Schriften/Aufsätzen/"Forschungsergebnissen" immer wieder die Aussage auftaucht, und zwar dann wenn das Geschriebene irgendwie der herrschenden Lehrmeinung zuwiderlaufen könnte: "aber das was hier geschrieben steht widerspricht nicht der RT". Meist gefolgt von irgendeiner Begründung.
Schliesslich will der Schreibende ja nicht gleich ausgesondert werden und in der Versenkung verschwinden.
Wohl weil es manche nicht ertragen können das andere Ansichten sie in Erklärungsnot bringen könnten, ja überhaut das Leben der Welt erblicken, darum gibt es in vielen Foren gleich eine absolut zuverlässige Bremse.
So in etwa: Es sind nur Beiträge erlaubt die die herrschende Lehrmeinung behandeln/diese zu Grunde legen, alternative Ansichten sind nicht geduldet und werden gelöscht. Im Wiederholungsfall wird der Schreiberling gesperrt.
Das zementiert natürlich den jetzigen, wohl unbefriedigenden Zustand, in der Wissenschaft.
Wobei ist den Begriff Wissenschaft nicht für richtig halte, wohl eher den "herrschenden Elite".
Die Wissenschaft ist es nämlich die die Fortschritte in der Physik erst möglich macht.
Die Wissenschaftler können nichts dafür, und auch nichts dagegen machen wenn ihre Forschungsergebnisse/Messwerte/Messumstände in bestimmter Art und Weise und auf althergebrachten Meinungen basierend, interpretiert werden.
Ich meine: man sollte versuchen die wissenschaftlichen Messerte uns. nicht nur auf Grund der bisherigen Ansichten zu erklären versuchen, sondern auch auf alternative Meinungen zu deuten.
Das kann mühselig und sehr oft wirklich nutzlos sein, trotzdem sollte es versucht werden.
Esotherische und absolut abwegige Ansichten haben da natürlich nichts zu suchen.
Leitlinie sollte die Natur/Mathematik und Logik sein.
Das kann möglicherweise einen absoluten "Neubeginn" erfordern, also ein Beginnen schon vor den jetzigen Ansichten über "Materie, Raum und Zeit" usw.
Also ein völlig anderer Weg. Das hat natürlich eine hohe Wahrscheinlichkeit des Scheiterns in sich, aber auch die Chance über die jetzigen Probleme in der Physik hinwegzukommen.
Ich möchte hier auf einen anderen Faden hinweisen, den Faden der die Unvereinbarkeit von Quantentheorie und Gravitation bespricht.
Das bringt wohl keine hohen Zahlen an Papers, aber ev. eine neue Weltsicht.
Es könnte einen Versuch wert sein, Anregungen dazu habe ich genug.
Kurt
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Re: Sabine Hossenfelder über Scheitern in der Wissenschaft
10 Monate 1 Woche her - 10 Monate 1 Woche herDer Abgleich mit dem Rest der Physik gehört zu einer neuen Theorie dazu. Es wäre ein Fehler, bzw ein Manko, scheinbare oder tatsächliche Widersprüche nicht anzusprechen."aber das was hier geschrieben steht widerspricht nicht der RT"
Nee, so kann man das nicht sagen. Zu einfache Kriterien für die schematische Beurteilung führen früher oder später in die Sackgasse, am Anfang sind sie durchaus wirksam. Dann muss man nach neuen Kriterien suchen, und genau das ist auch derzeit der Fall.aus den Umständen die sich halt automatisch ergeben wenn nicht
Das andere Problem ist hingegen die Geldbeschaffung generell. Es ist ein Unding, wenn sich der Prof darum vorrangig kümmern muss und selbst gar nicht mehr zum Forschen kommt. Ansonsten ist eigentlich nichts dagegen zu sagen, dass Aufgaben vom Team erledigt werden und delegiert werden. Das Ganz hat nur den vernünftigen Rahmen verlassen.
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